Die Psychotherapie kann bei Kindern und Jugendlichen (bis 21 Jahren) über gesetzliche und
private Krankenkassen abgerechnet werden. Für gesetzlich versicherte Kinder und Jugendliche entstehen
keine Kosten. Bei privat versicherten Kindern und Jugendlichen werden die Kosten je nach den vereinbarten Versicherungsbedingungen übernommen. Ich berechne den 3,5 fachen Satz. Oft wird nur der 2,3 fache Satz erstattet - z.B. bei der Beihilfe. Die Differenz muß dann selber übernommen werden. Erwachsene müssen die Kosten bei mir selber übernehmen. Eine Erstattung durch die Krankenkassen ist leider nicht möglich.
Kinder-Psychotherapie:
Ich arbeite nach einem tiefenpsychologischen Ansatz. Dies bedeutet, dass die
Probleme weswegen das Kind zur Therapie kommt umfassend verstanden werden. Das
Kind kommt nicht zur „Reparatur“ zum Therapeuten – es wird nichts
weg-trainiert. Das Kind und die Eltern bekommen in der Therapie Raum um die
vergangene Entwicklung zu betrachten, zu verstehen und neue Wege zu erproben.
Kinder drücken sich je nach Alter eher im Spiel aus als in Worten. Im
Mittelpunkt der Einzelstunden (i.d.R. einmal wöchentlich) mit dem Kind steht
dann auch das Spiel.
Im Phantasie-Spiel kann das Kind durch die Übernahme von Rollen seine
Probleme ausdrücken und neue Entwicklungsmöglichkeiten entdecken. So könnte
z.B. das ängstliche Kind für sich den Hasen wählen und im Verlauf der Therapie
entdecken wie befreiend es sein kann ein wilder Löwe zu sein oder ein hyperaktives
Kind könnte erfahren was es braucht um sich sicher zu fühlen (z.B. eine Höhle
zum verstecken).
Beim Regelspiel z.B. „Mensch ärgere Dich nicht“ kann das Kind in den
„Kampf“ mit dem Therapeuten gehen. Für manche Kinder ist das Verlieren schwer,
für manche das spassige Kämpfen. Das Regelspiel bietet verschiedene
Möglichkeiten therapeutisch mit dem Kind zu arbeiten.
Beim kreativen Spiel hat das Kind die Möglichkeit Phantasien, Gefühle
und Ereignisse in Bild und Form aus zu drücken. So kann die innere Welt zum
Ausdruck kommen und gemeinsam betrachtet und bearbeitet werden. Bei der hundegestützten Therapie hat das Kind die Möglichkeit, sich selber im Kontakt mit einem lebendigen, fühlenden Wesen kennen zu lernen. Die eingesetzte Hündin ist darauf trainiert, Gefühle und Stimmungen wahr zu nehmen und darauf zu reagieren. Das Erlebte kann dann mit dem Kind therapeutisch genutzt werden. Die Hündin macht also nicht die Therapie, ist aber ein hilfreiches Medium um die Therapie zu fördern und kann Dinge geben, die ein Therapeut nicht geben kann (Kraulen, Füttern, Sich Kümmern um, Größer sein als die Hündin, etc.).
Das Kind wird die Therapie als Spiel erleben und nicht als Krankenbehandlung.
Die Kinder kommen in aller Regel gerne zur Therapie.
Genauso wichtig wie die Therapie mit dem Kind sind die begleitenden
Elterngespräche die in der Regel einmal im Monat stattfinden. Hier haben die
Eltern die Möglichkeit ihre Sorgen und Gedanken zu besprechen. Wenn ein Kind
Probleme hat fühlen sich viele Eltern schuldig. Meine Erfahrung ist, dass die Eltern
ihr bestes geben damit es den Kindern gut geht und deshalb auch nicht „schuld“
sind. Es gibt in den Elterngesprächen die Möglichkeit zu besprechen, wie die
Eltern ihr Kind am besten unterstützen können. Zum Beispiel könnte ein Vater in
seiner Kindheit erfahren haben, dass es für ein Kind unmöglich ist gegenüber
dem eigenen Vater frech oder unverschämt zu sein. Dies war einfach nicht
denkbar. Jetzt erlebt dieser Vater wie sein eigener Sohn nicht auf ihn hört und
frech ist und den Vater hilflos macht. Wie kann der Vater dem begegnen? Was ist
hier förderlich für das Kind und für die ganze Familie? Steht das Symptom des
Kindes vielleicht in einem Zusammenhang? Dies war jetzt natürlich nur ein
Beispiel aber solche Fragen können im Elterngespräch erörtert werden.
Jugendlichen-Psychotherapie:
Ab dem 16. Lebensjahr können sich Jugendliche selber zur Therapie anmelden. Die
Jugendlichen benötigen kein Einverständnis der Eltern. Meine Schweigepflicht
gilt auch gegenüber Eltern, Lehrern und Verwandten. Wenn der oder die
Jugendliche es will, können natürlich z.B. die Eltern in die Therapie
einbezogen werden. Mit Jugendlichen führe ich Therapiegespräche wie mit
Erwachsenen. In der Regel wird ein regelmäßiger wöchentlicher Termin
vereinbart. Die tiefenpsychologische Psychotherapie bietet genügend Raum um die
jetzige Situation zu betrachten, um zu untersuchen woher die Probleme kommen
und um beim Finden von neuen Wegen zu unterstützen. Gerade bei der
Jugendlichentherapie muss die „Chemie“ zwischen Therapeut und Patient stimmen.
Es sollte ein Vertrauensverhältnis entstehen können indem man wirklich alles
besprechen kann. Bevor man sich zu einer Therapie entscheidet hat man die
Möglichkeit, bis zu 5-mal zur Probe zu kommen. Wenn es dann „passt“ kann man
die Therapie beantragen oder auch einen anderen Therapeuten ansehen. Dort kann
man wieder 5 Stunden zur Probe nehmen.